
Liebe Süßspeisenfreundinnen und -freunde,
aus aktuellem Anlass muss ich hier einen Bericht zum Thema „KRAPFEN“ veröffentlichen. Nein, es geht nicht um fettige Karpfen aus dem sumpfigen Moor, von denen einem schlecht wird, sondern um diese allseits bekannte Süßspeise, die alle Jahre zur Faschingszeit wieder Diskussionen hervorruft, so nach dem Motto „Es gibt keine guten Krapfen mehr“.
Und das stimmt. Abgesehen davon, dass der Zinkl Krapfen nicht gut verträgt mit seinem empfindsamen Magen, gibt es auch wirklich keine guten Krapfen, nirgendwo. „Das stimmt nicht!“ behauptet entrüstet Horst S., der liebe Kamerad aus der Schafkopfrunde. „Aber sie sind schwer zu finden!“
Nun erstmal zur Definition „Krapfen“. Was ist das überhaupt? Wikipedia schreibt dazu:
„Krapfen sind typischerweise süße Gebäckstücke aus Hefeteig (Germteig), die dem Siedegebäck zugerechnet werden. Daneben wird der Begriff auch für kleinere süße oder salzige Gebäckstücke verwendet, die oft mit Füllungen wie Fleisch und Gemüse versehen und als Beignet bezeichnet werden bzw. als Beilagen für Fleisch-, insbesondere Geflügel- und Wildgerichte, dienen.“
So, der letztere Teil dieser Information interessiert die Freunde des „Faschingskrapfens“ wohl eher nicht. Weil wir dieses Ding in der lustigen Zeit nämlich als reine Süßspeise verorten wollen.
Der Zinkl kennt den Krapfen aus seiner Kindheit als ein uneckiges Ding aus Teig, in welchem sich als wunderbare Überraschung genau in dessen Mitte ein Tropfen Aprikosenmarmelade befindet. Man kämpft sich beim Verzehren durch den faden Teig, bis die Zunge die Marmelade findet und jubiliert. Das ist dann auch schon der Höhepunkt beim Krapfenfraß, danach verschlingt man schnell den Rest und es ist einem unwohl und man braucht eine Cola.
Heutzutage hat das moderne Lebensmittelhandwerk aber mehr auf Lager, als diesen profanen Dinosaurier des Aprikosentropfenkrapfens. Alexandra war heute, am Faschingssamstag, in Obergiesing und hat zum späten Frühstück bei der Metzgerei Boneberger einen Leberkäskrapfen getestet und für sehr gut befunden. Okay, es war in Wirklichkeit eine Leberkässemmmel, das geben wir ja zu. Hahaha.

Jetzt zu weiteren Krapfenerlebnissen von Alexandra: Sie suchte den Mariahilfplatz auf (der Ort der berühmten Auer Dult) und kaufte bei der guten Bio-Bäckerei Steingraber bereits den besten Krapfen des noch jungen Tages. Nämlich den Klassiker. Der Teig duftete nach Hefe, hatte einen leicht salzigen Touch und die Aprikosenmarmelade machte ihrem Namen alle Ehre: Sie schmeckte nach Aprikose. Alexandra war entzückt.

So. Dann fing Alexandra an zu experimentieren. Sie erwarb bei Ruffs am Rindermarkt einen Krapfen mit doppelter Fleischfüllung zzgl. eingelegter Gurke, Honigsenf-Sauce, roten Zwiebelchen und Cheddar-Käse, eingespannt in ein luftig-leckeres Brioche-Brötchen. Das war der beste Burger-Krapfen, den man nach Alexandras Ansicht in München bekommen kann.

Zuallerletzt brachte Alexandra liebenswürdigerweise noch zwei Krapfen-Süßspeisen mit nach Hause. Das war zum einen ein Gebäckstück mit Pflaumenmus- und Vanillecremeausstattung zzgl. eines farblich höchst attraktiven Mohntoppings, zum anderen war es der legendäre „Konditorei Rischart“-Klassiker: der Vanillekrapfen.
Der Zinkl durfte beides probieren, mit einem selbstgebrauten Kaffee aus seiner Lieblingsmaschine. Wenn man Klebrigzuckriges liebt und es einen auch nicht groß stört, dass einem der Vanillebatz an den Mundwinkeln herausquillt, dann kann man sich sowas schon mal geben. Kann man, muss man nicht. Aber es ist halt Faschingszeit, was bleibt einem anderes übrig, als die Traditionen zu achten.
Was mich betrifft: Dampfnudeln und auch Germknödel mit Vanillesauce esse ich tausend Mal lieber. Oder Kaiserschmarrn. Oder Griessschmarrn. Aber Krapfen?

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Dazu mein Zungenbrecher: Karl Krepp kauft im Frack Krapfen mit Karpfenfüllung und Karpfen mit Krapfenfüllung.
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In Berlin nennt man die ja „Berliner“!! Übersetzt sagte dann JFK damals: „Ich bin ein Krapfen“!! ;-)
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