
Liebe weibliche und männliche Tulpenliebhaber,
jetzt, im April, findet in der holländischen Gartenanlage „Keukenhof“ (ca. 40 km westlich von Amsterdam) mit der Tulpenblüte ein Ereignis statt, welches Alexandra und mich gestern mit großer Begeisterung erfüllte. Einen bedeutenden Anteil daran hatte unsere Reiseführerin, eine fachkundige Dame, die uns die fantastische Blumenpracht mit großer Lebendigkeit und in liebenswürdigster Art und Weise näher brachte. Und zwar exakt in dem sprachlichen Duktus, welchen Hape Kerkeling in seiner Rolle als „Evje van Dampen“ anwendet. Wer dieses Stück von Hape noch nicht kennt: Das gibt es natürlich auf YouTube! Leicht zu googeln.
Unsere Tulpenführerin sah aus wie Annie Lennox — ihre Moderation war für Alexandra und mich der Bringer des Tages. Natürlich war die Dame dabei ganz sie selbst, das war ja das Großartige. Ich werde nie ihren Satz vergessen: „Der Mensch liebt die Blume und die Blume liebt den Menschen.“ Diese Schiffsreise bringt ungeahnte Kostbarkeiten mit sich, das hätte ich nicht gedacht.
Außerdem weiß ich nun, dass die Holländer alles als „lekker“ bezeichnen, was ihnen gefällt. Diese Schiffsreise würde ich größtenteils auch als lekker bezeichnen, aber nun sind wir ja schon wieder in Germany und da sagt man zu allem, was einem gefällt: geil. Gleich beginnt übrigens der Landgang / die Omnibusfahrt zum lekker Gasometer von Oberhausen, im Ruhrgebiet.
Der Gasometer ist ein 117 Meter hoher und 67 Meter durchmessender Stahlzylinder, erbaut 1929, in dem ursprünglich Gas gelagert wurde. Aktuell sieht man in dieser höchsten Veranstaltungshalle Europas die beeindruckende Foto- und Multimedia-Ausstellung „Planet Ozean“. Diesmal war ein (männlicher) Reiseführer aus Duisburg engagiert, der die Gruppe mit viel Humor und vor allem großem Sachverstand 90 Minuten begleitete. Wieder mit den praktischen Funkgeräten über Kopfhörer. Der gute Mann sah aus wie „Vattern“ (der Münster-Tatort-Taxifahrer) und war echt super, weil er auch mit seinen ganz persönlichen Ansichten nicht hinter dem Berg hielt. Im Bus erklärte er dann noch so nebenbei richtig gut den Unterschied zwischen unter- und obergärigem Bier (Anlass: das Düsseldorfer „Alt“). In diesem Urlaub lerne ich es wirklich zu schätzen, von kundigen Reiseleitern sehr gut informiert und unterhalten zu werden. Ein großer Mehrwert zur Schifferlfahrt.
Hier der Gasometer von Oberhausen:

So, wieder zurück auf dem Schiff, weiter geht es südwärts, wir haben gerade Düsseldorf hinter uns gelassen.
Wie jeden Spätnachmittag vor dem (für mich immer zu frühen Abendessen) gibt es im Salon des „Diamant Decks“ von der Thurgau Travel-Reisemanagerin Beatrix ein fröhliches Resümee des Tages und einen Bericht, was der kommende Tag Schönes bereithalten wird. Zu dieser Show finden sich alle Gäste brav ein. Das ist irgendwie ein bisserl wie Kindergarten („So, ihr Lieben, hat es euch allen gut gefallen heute? Hattet ihr viel Spaß, wart ihr auch warm angezogen, es gab ja doch leider heute eine kleine steife Brise, hahaha, blablabla…“). Anscheinend hat es sich bewährt, Senioren so anzusprechen. Als Beatrix noch erwähnte, dass man am nächsten Morgen besonders früh aufstehen müsse, weil der Omnibus für den Tagesausflug schon um 8:15 Uhr losfahren werde, gab es ein allgemeines fröhliches Buhen.
Ich jedenfalls muss sofort flüchten, wenn Beatrix kommt, tut mir wirklich leid. Mir wird dann nämlich bewusst, dass Alexandra und ich nicht wirklich dazupassen. Man wird ja nicht jünger, aber muss einem das so brutal vor Augen geführt werden?
Fortsetzung folgt.

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Hape Kerkeling als Evje van Dampen kannte ich bisher kaum, habe ich mir also gleich auf YouTube angesehen. Großartig! Das wäre die ideale Frau an der Seite von Horst Schlämmer. „Liebe ist Arbeit, Arbeit, Arbeit!“. Das hat auch schon Van Morrison in seinem Song „Love is hard work“ festgestellt. Gilt aber nicht für unsere beiden Turteltauben auf dem Rhein. Aber aufpassen! Die Loreley könnte alles zunichte machen!
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