
Liebe Leserinnen und Leser,
ich mache zur Zeit Jungbrunnen-Experimente. Habe mich darüber mittels einschlägiger Fachliteratur ausführlich informiert und möchte euch diese meine Erkenntnisse nicht vorenthalten.
Der deutsche Schriftsteller Andreas Eschbach hat einen neuen Roman veröffentlicht, einen 600 Seiten-Wälzer aus dem Bereich der gepflegten und wissenschaftlich fundierten Science-Fiction. International bekannt wurde Eschbach durch seinen Bestseller „Das Jesus-Video“, den ich vor vielen Jahren gelesen hatte und der auch verfilmt worden ist. Nun also „Die Abschaffung des Todes“. Fand ich sehr spannend und hatte ihn mir in drei Tagen einverleibt.
Achtung Spoiler-Alarm! Wer diesen relativ neuen Roman von Eschbach bisher nicht kennt, ihn sich aber noch vornehmen will, der sollte jetzt nicht mehr weiterlesen.
Worum gehts? Eine geniale Wissenschaftlerin aus dem Bereich der Genetik und der weltweit kompetenteste Fachmann auf dem Gebiet der Nanotechnologie tun sich mit einer Art Elon Musk (superreich und investitionsfreudig) zusammen, weil sie eine Methode austüfteln wollen, die dazu führt, dass man nicht mehr sterben muss. Die Idee ist, dass man das menschliche Gehirn Neuron für Neuron und natürlich auch deren verzweigte Verbindungen auf eine Computerfestplatte überspielt. Gewissermaßen also ein Umzug allen Wissens inkl. aller Erinnerungen in einen anderen, unsterblichen (weil nicht biologischen) Behälter.
Da das menschliche Gehirn 100 Milliarden Nervenzellen und ein Vielfaches davon an Verbindungen besitzt, ist dieser Transfer freilich keine leichte Sache. Aber wenn er funktionieren sollte, dann könnte man die mit dem Gehirninhalt bespielte Festplatte immer wieder an junge Körper anschließen, die dann nur noch ausgetauscht werden müssten, wenn sie aus biologischen Gründen hinüber sind. Oder man verwendet gleich Roboterkörper. Super Sache.
Nun, der Haken daran ist die Frage, ob sich bei dieser Methode das menschliche BEWUSSTSEIN ebenfalls mitkopiert. Denn noch immer ist es für die Wissenschaft ein unlösbares Rätsel, wie das „ICH BIN“ überhaupt entsteht, innerhalb der unfassbar komplizierten elektrischen Denkvorgänge im Gehirn. Da kommt dann für die meisten Leute „Gott“ ins Spiel, aber diese simple und wissenschaftlich nicht beweisbare Erklärung der Schöpfung des menschlichen Bewusstseins lasse ich hier mal außen vor. Man kann das glauben oder nicht glauben. Der Zinkl ist jedenfalls ein Mann der Wissenschaft.
Zurück zur harten Realität! Ich weiß jetzt, warum Mr. Musk Donald Trumps Wahl so fett gesponsert hat. Trump ist wieder zum Präsidenten der USA gewählt, Musk deshalb an der Börse um 21 Milliarden Dollar reicher geworden. Logisch, worauf Musk hinarbeitet: Er will sein Gehirn unsterblich machen lassen. Leider steht es zu befürchten, dass Trump das auch haben will. Dann wird man das Monster nie mehr los. Dann wird Trumps Gehirn mit seinem geisteskranken, teuflischen Ich-Bewusstsein der allerletzte Präsident der USA sein, für alle düsteren Zeiten, die da noch kommen mögen.
Für mich und auch für die allermeisten Menschen auf diesem Planeten ist diese Methode unsterblich zu werden keine Option. Da fehlt es einfach an der Knete. Sollte es jemals gelingen, wird es nur für ein paar Superreiche erschwinglich sein. Die 2,5 % Zinsen meiner beiden bescheidenen Sparbriefe bei der Stadtsparkasse München werden das über kurz oder lang nicht ermöglichen können.
Daher habe ich nach anderen Methoden gesucht, um den Alterungsprozess aufzuhalten, sprich in einen Jungbrunnen steigen zu können. Achtung, aufgepasst, dazu muss ich etwas ausholen.
Als ich 11 Jahre alt war (im Jahre 1971), bekam ich von meiner Mama einen Perry Rhodan-Roman geschenkt. Den hatte sie in einem kleinen Markt Schwabener Buchladen entdeckt. „Perry Rhodan“ erkläre ich hier jetzt nicht, das ist Allgemeinbildung. Jeder weiß, wer Perry Rhodan ist. Damals gab es wegen des großen Erfolgs dieser deutschen Science Fiction-Serie bereits eine zweite Auflage. Mein erster PR-Roman hatte die Nummer 230 und hieß „Finale für Twin“. Ich las das mit großer Faszination, habe davon aber nicht alles kapiert. Ich hätte besser bei Heft Nr. 200 zu lesen angefangen, denn damit begann der hundert Hefte lange Andromeda-Zyklus über die sagenhaften „Meister der Insel“. Aber das wusste ich damals ja nicht, das konnte mir auch niemand erklären.
1971 konnte man garnix wissen und auch garnix in Erfahrung bringen, weil es kein Internet gab. Also kämpfte ich mich durch die Hefte 230 bis 265 (die Romane erschienen und erscheinen auch heute noch einmal die Woche), bis ich mich entschloss, auf die dritte Auflage der Serie zu warten. Die kam glücklicherweise bald und ich startete zufrieden mit Heft 1, so wie sich das gehört. Über die Jahre bin ich ein kompetenter Perry Rhodan-Kenner geworden, aber ich habe es tatsächlich nie geschafft, diesen großartigen „Meister der Insel“-Zyklus komplett zu lesen (Heft 200 bis 299). BISHER nie geschafft.
Seit zwei Wochen hole ich das nach (man kann bei ebay problemlos uralte Perry Rhodan-Zyklen sehr günstig kaufen). Nun spiele ich also wieder Kind und VERSTEHE endlich den großen Zusammenhang um die mächtigen „Meister der Insel“-Aliens. Es ist für einen halbwegs gebildeten Mann im fortgeschrittenen Alter allerdings eine Herausforderung, diese Geschichten aufmerksam zu lesen. Man muss das wollen. Die Romane sind sehr militärisch ausgerichtet, in der von harten Männern dominierten Handlung kommt nur EINE Frau vor: Perry Rhodans schöne Gattin Mory, die immer einen Leibwächter um sich hat, damit ihr nichts Schlimmes passiert. Klar — die Autoren hatten zwar die Handlung in das Jahr 2400 verlegt, aber sie schrieben die Romane Mitte der 60er Jahre. Da hatten Frauen in Raumschiffen nichts, aber auch gar nichts verloren. Außerdem dachten die Autoren wohl, dass ihre nerdigen Jungleser mit Liebesgeschichten nichts anfangen können. Naja, ich hätte damals gerne auch ein bisserl was mit Sex gelesen. Gewisse erotische Zusätze hat der Moewig-Verlag aber sicher nicht erlaubt.
Wie auch immer, mich erfrischt dieser Sprung in den Zeitbrunnen — in meine ferne Vergangenheit — sehr. Das schöne an den Perry Rhodan-Romanen sind auch die enthaltenen Kleinanzeigen. Man erkennt, dass Anfang der 70er Jahre ein gewisser Arnold Schwarzenegger für Muskelaufbau-Präparate geworben hat. Und man liest über Methoden, wie sich die schon zu dieser Zeit als unattraktiv empfundene „Bierwampe“ sehr effektiv unsichtbar machen ließ. Auch für Damen! Ich muss das nicht weiter ausführen, ich erlaube mir, diese wunderbaren Zeitzeugnisse hier einfach mal abzubilden:


Ich freue mich über Berichte, was ihr, liebe Leserinnen und Leser, für Methoden gefunden habt, um unsterblich zu werden. Haltet damit nicht hinter dem Berge, denn das ist von größtem Interesse, vor allem für alte weiße Männer wie mich, die nicht zu Staub zerfallen wollen.

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