
Liebe Leserinnen und Leser,
im vorigen Blog berichtete ich über meine Erfahrungen mit der Science Fiction-Serie „Perry Rhodan“. Weil dieser Text außergewöhnlich oft aufgerufen und vermutlich auch gelesen wurde (was mich enorm freut), inspiriert es mich, „Andromeda Teil 2“ zu veröffentlichen. Diesmal schreiben wir aber nicht das Jahr 1965, sondern wir beamen uns von dort aus dreißig Jahre in die Zukunft.
Ich hatte Mitte der 90er Jahre bereits zwei Musik-CDs mit elektronischer, progressiver Instrumentalmusik produziert und veröffentlicht. Schließlich kam ich auf die Idee, ein weiteres musikalisches Projekt zu starten — ich wollte einen Soundtrack für einen fiktiven Science Fiction-Film kreieren. Kopfkino: rhythmisch, surreal, sphärisch, bizarr und durchaus komplex. Unbescheiden wie ich war, nahm ich Kontakt mit dem Perry Rhodan-Verlag auf und fragte an, ob man interessiert sei an Musik, die den „Meister der Insel“-Handlungszyklus illustriert. Erstes Stück mit dem Titel „Icho Tolot“, zweites Stück „Twin“, drittes Stück „Die Maahks“, usw. Ich dachte, den zahllosen Perry Rhodan-Fans könnte das vielleicht gefallen.
Allerdings war bereits anlässlich des 35. Geburtstages der Serie im Oktober 1996 die Musik-CD „Ad Astra — a Tribute to Perry Rhodan“ erschienen. Und der berühmte Elektronikmusiker Christopher Franke (Tangerine Dream!) hatte im Auftrag des PR-Verlags fast zur gleichen Zeit eine CD mit dem Namen „Pax Terra“ veröffentlicht. Dagegen konnte ich natürlich nicht im geringsten anstinken. Ich war aber auch deshalb enttäuscht, weil die sphärischen Weltraumklänge auf „Pax Terra“ zwar wunderbar gemacht waren, aber mit der Perry Rhodan-Serie so gut wie garnix zu tun hatten.
Somit war mein musikalisches Perry Rhodan-Konzept gestorben, aber deshalb noch lange nicht die Idee für einen Soundtrack zu einer Science Fiction-Story. Ich dachte mir einfach eine eigene Geschichte aus, die ich musikalisch illustrieren wollte:
Der Erdenmensch David C. Miles wird von Aliens durch die unendlichen Weiten des Weltalls in die Andromeda-Galaxis entführt. In kosmischer Trance schwebend, wird er von Bildern seltsamer Androiden („Nutbottlerobot“) und von einem riesigen Sternenfresser („Digestor of the Universe“) heimgesucht. Bevor Miles dem Wahnsinn verfällt, versetzen ihn die Aliens in einen 200 Jahre dauernden Kältetiefschlaf, in welchem er zu einem Andromedaner transformiert wird.
Inzwischen hat die Menschheit die Raumfahrt entdeckt und macht Fortschritte bei der Erforschung Andromedas — zum Unbehagen der dort lebenden Aliens, die ihre Heimat bedroht sehen. Sie spalten den ehemaligen Erdenbewohner Miles in zahlreiche Cyborgs auf und schicken jene als geheime tödliche Waffe zurück auf die Erde. Die Miles-Cyborgs brechen schließlich von der Antarktis aus auf, um die Menschheit zu vernichten.
Ist diese Geschichte nicht allerliebst? Die Musik dazu entstand 1997, es gibt sie seitdem auf CD und seit einigen Jahren auch als Streaming-Angebot. Ehrlich gesagt, wurde das Werk nicht so oft gekauft wie Frankes Pax Terra-Musik. Wen wundert es? Und vielleicht ist mein Soundtrack in bezug auf Massentauglichkeit auch etwas zu sperrig geraten. Ich bin auf jeden Fall glücklich über diese Musik. Sie ist halt so bizarr wie es die Story ist — passt also.
Wenn jemand von euch Science Fiction-Fans Lust haben sollte, sich mein Album „Plexus Andromeda“ anzuhören, würde es mich über alle Maßen freuen. Es gibt sogar noch einige CDs mit aufwändig illustriertem Booklet zu erwerben — man möchte es kaum glauben, aber es soll ja tatsächlich Erdenmenschen geben, die noch ein CD-Abspielgerät besitzen!
Falls Interesse besteht:
https://zinkl.bandcamp.com/album/plexus-andromeda
Oder man kann sich die Musik auch auf Spotify, Apple Music etc. anhören (Interpret: Zinkl).
So, hiermit darf ich die zweiteilige zinkl’sche Andromeda-Berichterstattung beenden und werde mich demnächst wieder irdischeren Themen zuwenden. Zum Bespiel, wie es Elon Musk gelingen wird, zusammen mit Donald Trump auf Luna eine Transmitterstation zu errichten, mit deren Hilfe sie nach Andromeda gebeamt werden, um diese Galaxis zu erobern. Allerdings steht es zu befürchten, dass die Aliens Trump als tödliche Cyborg-Waffe zurückschicken werden. Und dann wehe o wehe den Erdlingen.

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Es ist löblich, dass uns der Literaturkenner Zinkl immer wieder an die gemeinhin sehr unterschätzte Serie Perry Rhodan hinweist. Denn es spricht einiges dafür, dass sich die Realität immer mehr an die PR-Fiktion annähert. Über den Inhalt von Band 525 lese ich zum Beispiel: „Immer noch besteht keine echte Aussicht, den mysteriösen Schwarm an seinem Flug durch die Galaxis zu hindern oder die von ihm ausgehende Manipulation der 5D-Konstante, die bei den meisten Lebewesen eine Retardierung der Intelligenz hervorruft, rückgängig zu machen.” Dass die Intelligenz der Menschheit im Jahr 2024 von diesem Schwarm manipuliert wird — und zwar nicht im positiven Sinne einer Schwarm-Intelligenz — zeigt sich eindeutig an den aktuellen Wahlergebnissen in den USA, in Ostdeutschland oder unseren österreichischen Nachbarn. Aber wo sind in der Realität ein Perry oder ein Mausbiber Gucky, die der Verblödung Einhalt gebieten? Wo sind sie?!
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Lieber Hans,
tatsächlich hatte ich damals als Jugendlicher auch den „Schwarm“-Zyklus gelesen. Erst viel später klärte sich in der Serie auf, dass der Schwarm ursprünglich von höheren Mächten dazu gedacht war, den Samen der Intelligenz in den Galaxien zu säen. Aber eine Fehlprogrammierung erzielte die verheerende gegenteilige Wirkung. Dass der Schwarm bereits in unserem jetzigen Jahrzehnt tätig ist, hast du messerscharf erkannt. Nur wenige speziell konditionierte Menschen sind dagegen immun, diese können gegen die Übermacht der Idioten kaum etwas ausrichten.
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