
Liebe Freundinnen und Freunde von fernöstlicher Popmusik,
erstmals hat mein Blog einen japanischen Titel. „Kikai No Uta“. Wer von euch kann japanisch? Na gut, keiner. Daher liefere ich hier die Übersetzung: „Maschinenlied“ oder auch „Das Lied der Maschine“. Wie komme ich dazu?
Also: Auf der beliebten Internetplattform Facebook (dem/der einen oder anderen ist sie vielleicht bekannt) gibt es eine Gruppe freundlicher und sehr oft sogar humorvoller Menschen, welche am liebsten außergewöhnliche Musik zu hören pflegen und sich darüber auch mit Begeisterung austauschen. Jene Gruppe nennt sich [progrock-dt] und ihr Vorstand bezeichnet sich als der (gute) Großwesir.
Dort wird gefachsimpelt, welcher Musiker das aufregendste Gitarrensolo gespielt hat (Holdsworth, Zappa oder sogar Prince?), es werden musikalische Neuerscheinungen vorgestellt — und es wird begeistert gepostet, wenn ein Klassiker Jubiläum feiert. Aktuell ist das der Fall bei dem genre-definierenden Debüt-Album von King Crimson: „In the Court of the Crimson King“ wurde vor 54 Jahren zum ersten Mal veröffentlicht. Diese Schallplatte ist ein Heiligtum und wer in der Gruppe etwas Schlechtes darüber schreibt, wird sofort öffentlich hingerichtet.
Vor einigen Wochen hat ein Musiker, der sich „Phaneronaut“ nennt, bei Facebook ein poppiges Lied vorgestellt, welches bei der Progressive Rock-Gemeinschaft (allermeistens sind es männliche Wesen) eigentlich nichts verloren hat. Aber man ist ja grundsätzlich nett und aufgeschlossen — und weil in diesem Lied so ein bezaubernder weiblicher Gesang vorkommt, ist es leicht möglich, dass selbst der hartgesottenste Prog- und Metal-Hörer beim Anhören in einen Liebesrausch gefallen ist.
Mir ist das jedenfalls so ergangen, also habe ich sofort angefragt, wer denn die aparte Dame sei, die da so liebreizend singt. Unverschämterweise habe ich noch hinzugefügt, dass die musikalische Untermalung durchaus etwas interessanter hätte sein können, bei dieser tollen Sängerin. Udo (= Phaneronaut) war Gott sei Dank nicht angepisst, sondern hat mir netterweise angeboten, ich könne davon gerne einen Zinkl-Remix machen, also ein eigenes musikalisches Arrangement zu dem Gesang erstellen. Er würde mir die nötigen Audio-Dateien zur Verfügung stellen.
Nun war ich also gefordert, das kommt davon, wenn man so eine große Klappe hat. Aber ich habe mich natürlich sehr über das Angebot gefreut — eine schöne Herausforderung. In diesem Zusammenhang erfuhr ich dann auch, dass die süße Japanerin gar nicht aus Fleisch und Blut besteht, sondern gänzlich aus Daten und Algorithmen gebaut worden war, von einer neuartigen Software aus Japan. Udo gab die Gesangsmelodie und den Text vor, die Software generierte daraus die Stimme der Dame. Eine singende KI-Japanerin.
Ich habe mich ordentlich reingehängt und nach intensiver Tüftelei mit dezent extravaganten Klängen (ein bisserl proggy darf es schon sein) das zinklisch modifizierte Werk Udo vorgestellt. Er war einverstanden, dass ich das Lied veröffentliche, über meinen großartigen Musikverlag „BSC Music“, bei welchem auch meine sonstige Musik veröffentlicht ist. Es erscheint unter: ZINKL + PHANERONAUT.
Christoph, dem Herrn und Meister von BSC Music, hat der Zinkl-Remix von Udos Lied gefallen und daher ist es nun seit heute auf allen Streamingplattformen (Spotify, Applemusic, Amazonmusic etc.) zu hören. Christoph hat mir noch ans Herz gelegt, das Lied solle doch bitte kürzer als vier Minuten sein, sonst würde es garantiert nicht im Radio gespielt werden (falls überhaupt). Also kürzte ich die originale Fassung alternativ von 4:43 auf 3:05. Das wäre dann die Version, die man den geneigten Radiosendern ans Herz legen könnte, um ins Programm aufgenommen zu werden (die Hoffnung stirbt zuletzt).
Von diesem speziellen Radio-Edit gibt es nun auch ein Video auf youTube, in welchem die Tatsache thematisiert wird, dass es eben kein menschliches Wesen ist, welches zu hören ist. Ich habe Textfragmente auf Englisch eingebaut, die helfen sollen, den Inhalt des Liedes zu verstehen.
Hier der Link zum Video. Schaut/hört es euch ein paarmal an und ihr werdet von dem Refrain einen wunderbaren Ohrwurm bekommen. Mir ist es jedenfalls so ergangen.
Viel Spaß wünschen euch ZINKL + PHANERONAUT bei „Kikai no uta“:
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Servus Toni,
nicht schlecht…! Weißt ja, dass es nicht so meine Art von Musik ist, aber Respekt! Es ist für mich fast erschreckend, wie natürlich und echt diese KI-Stimme klingt, gar nicht so wie die üblichen „Tante Uschis“ in den Navi und sonstigen Sprachprogrammen in diversen modernen Autos! Tolle Erfahrung für so einen ewig Gestrigen wie mich!
Gruaß Bäda
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