Liebe Leser,
dass ich den Song „Call of the West“ von der Band Wall of Vodoo kenne und mag, das ist die Schuld von Julia Edenhofer.
Diese langjährige Radio-Moderatorin des Bayerischen Rundfunks ist Anfang des Jahres nach schwerer Krankheit gestorben. Ich habe sie nicht persönlich gekannt, aber in den frühen siebziger Jahren bezauberte sie mich mit ihrer fraulichen, kameradschaftlichen, erotischen Stimme.
Sie spielte samstagnachmittags die wesentlichen Songs aus den englischen und amerikanischen Charts. Sie hat mir die Sparks nähergebracht, denn sie schickte „This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us“ durch den Äther. Damals waren die Brüder Mael noch völlig unbekannt, aber Frau Edenhofer entdeckte sie für mich. Und natürlich auch alle anderen bedeutenden Künstler und Bands aus den 70er Jahren, mit denen ich zahllose Musikkassetten gefüllt habe (Alice Cooper, Elton John, Steely Dan, Stevie Wonder, Three Dog Night, T. Rex…).
Und: Frau Edenhofer hat niemals in die Songs reingequatscht, weil sie wusste, dass ich großen Wert darauf legte, die Stücke komplett zu haben. Danke auch dafür, Julia!
Mein lieber Toni, ich hatte die Freude, Julia ein paar Mal zu treffen und Aufzeichnungen für Sendungen mit ihr zu machen. Eine wunderbare, lebenskluge und warmherzige Frau!
Eine der angenehmsten Begegnungen in der ARD!
Wenn ich mich nicht täusche, hatte sie am 14.12. Geburtstag…
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Bei solchen Todesmeldungen zuckt man zusammen und denkt sich: „Moment mal, die Julia Edenhofer hab‘ ich doch kürzlich erst noch im Radio gehört…?“ – , um dann festzustellen, dass das 20, 30 Jahre her ist und einem alle Radiomoderatoren, die danach kamen, nichts mehr vermitteln konnten. Heute nerven Gute-Laune-Frühaufsteher-Quassler…
Ebenfalls: Danke, Julia!
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