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Liebe Origamiker*innen,

unterAdventsfalten“ versteht man ein ehrwürdiges Ritual, welches am Vorabend des ersten Adventssonntags 2021 erstmals stattgefunden hat. Dabei traf man sich in geselliger Runde, stärkte sich mit Nürnberger Rostbratwürsten und gebackenen Kartoffeln, um sich danach einer Beschäftigung hinzugeben, die allerhöchste Konzentration und unglaublich viel Geduld erfordert.

Aber der Reihe nach. Wer den vorherigen Blog Nr. 192 aufmerksam studiert hat, weiß, dass ein Gewinnspiel ausgeschrieben worden war: Zinkl rief auf, Meister Yoda in Origami-Papierfaltkunst zu erschaffen, bei gutem Erfolg wurde eine Flasche Champagner in Aussicht gestellt. Zahlreiche meiner Bloglesenden haben diese schwere Herausforderung angenommen (großartig!), aber im Grunde hat es nur ein zweiköpfiges Damenteam aus dem Örtchen Lochhausen geschafft, das Werk zu vollenden.

Isa S. scheute keine Mühen, um sich für ihr Experiment das richtige Papier zu besorgen, nämlich beidseitig verschiedenfarbiges grün/braun — solch seltene Ware lässt sich finden in der Geschenkpapierabteilung beim Müller-Markt in den Pasing Arcaden. Nach dem Vorbild von Großmeister Kawahata und seiner YouTube-Anleitung begann Isa mit großem Elan einen Papieryoda zu fertigen.
Als sie bei dem unendlich komplizierten Faltvorgang der drei Yodafinger zu scheitern drohte, kam ihr Assitentin Hannah zu Hilfe, welche diese Hürde nehmen konnte und schließlich das Werk vollendete. Ein dreifaches Hip-hip-hurra diesen beiden wackeren Damen — Zinkl durfte ihnen gestern den hochverdienten Schampus überreichen, als sie ihm den ganz hervorragend gefalteten Yediritter vorzeigten.

Im Anschluss an die Preisverleihung gab es besagtes Würstelessen. Dermaßen gestärkt und hochmotiviert beschloss man in geselliger Runde eine spontane Gemeinschaftsaktion. Aus der Rolle Geschenkpapier wurden drei große Quadrate mit Kantenlänge 30 cm geschnitten und ausgegeben an die Teilnehmer Isa (erfahrene Yedi-Künstlerin), Hans (Isas werter Gatte und Origami-Eleve) und das gelehrige Duo Alexandra/Anton.

Begonnen wurde das stimmungsvolle Adventsfalten am Samstagabend um 21.30 Uhr, erfolgreich vollenden konnte man die neuen Yodaskulpturen immerhin schon nachts kurz nach ein Uhr.
Faszinierend, dass die drei Papierkameraden nicht ganz identisch geworden sind. Denn obwohl sich die fleißigen Handwerker alle Mühe der Welt gaben, exakt nach der Video-Anleitung zu arbeiten, so addierten sich doch winzige Unregelmäßigkeiten im Laufe der über dreieinhalbstündigen Session zu deutlichen Veränderungen im Detail. Diese führten dazu, dass sich die Yodadrillinge eben nicht wie ein Ei dem anderen gleichen: Obgleich aus dem gleichen Holz geschnitzt, sind sie durchaus unterschiedlich geworden in Mimik und Gestik — wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.

Zinkl möchte sich hiermit ausdrücklich bedanken für den heiteren Origamiabend. Man hat sich in fröhlicher Runde bestens zu unterhalten gewusst — und dies noch dazu auf allerhöchstem Niveau. Nächstes Jahr wollen wir Darth Vader origamisieren, die dunkle Macht wird mit uns sein.

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