Liebe Leser,
der 150. Blog steht an, das ist ein Jubiläum, aber auch eine Verpflichtung und Herausforderung. Da werde ich gleich nervös und bekomme einen meiner Blackouts. Das ist bei mir seit ein paar Jahren ein bekannter und ziemlich unwillkommener Effekt: Mein Hirn sagt: „Leck’ mich, ich schalte mal für zehn Sekunden ab.“ Dem habe ich mich zu fügen, das Hirn ist schließlich der Boss.
Aber zehn Sekunden sind ja keine Ewigkeit, das kann ich schon hinnehmen (bzw. man lässt mir da gar keine andere Wahl). Und wenn ich nicht alleine bin, darf meine Gesprächspartnerin derweil ein Schläfchen machen. Oder meine hochverehrten Schafkopfgenossen können in der Zeit aufs Klosett gehen.
Irgendwann in meinem Leben habe ich wohl meinem Denk- und Fühlapparat zuviel zugemutet, damals hat er aber stets funktioniert wie eine Eins. Jetzt, da mein Dasein eine einzige Komfortzone ist, fängt er an zu spinnen. Posttraumatisches Belastungssyndrom? Ach, scheißegal, wie man es nennt. Solange ich noch halbwegs sinnvoll formulierte Blogs abliefern kann, wird es schon nicht so schlimm sein.
Nein, ich beschönige es. Es kotzt mich an. Aber jammern gilt nicht. Hinterm Horizont geht’s weiter, immer weiter.
Düster, die Nr. 150, oder? Ach was, vor kurzem hat mir eine gute Freundin gesteckt, ich solle bei meinen Aufsätzen nicht immer so lieb und nett sein, sondern auch mal dark und sogar richtig böse. Zynisch. Ich habe darüber nachgedacht.
Ich habe aber gar keine rechte Lust, böse und zynisch zu sein. Ich glaube, Zynismus ist ein armseliger Ausdruck von Unglücklichsein, es ist ein Zeichen von Arroganz, übertünchter Hilflosigkeit — und letztendlich verletzt man sich dadurch auch selbst, wenn man negative Gedanken in die Welt hinausspuckt.
Klar kann man denken, es wäre für alle am besten, wenn Trump an Corona verrecken würde. Und alle anderen Diktatoren gleich mit. Aber muss man es unbedingt sagen oder (deutlich nachhaltiger) auch noch schriftlich fixieren? Nein, das muss man nicht. Denn es wiederspricht dem Prinzip des Humanismus, gegen welches man nicht das Geringste einzuwenden haben sollte. Jedes Lebewesen hat ein Recht zu existieren, auch wenn es noch so scheußlich ist.
Was gibt es sonst zu sagen im ersten Coronaherbst von vielen weiteren, die da kommen werden?
1)
In Berchtesgaden werden mittlerweile die Einwohner in ihren Kellern angekettet, damit sie die frische Bergluft nicht mehr verpesten können.
2)
Im Hause Zinkl ist ein Schlafsofa eingetroffen, welches gar nicht benötigt wird, es ist einfach geliefert worden, keine Ahnung, welcher Idiot es bestellt hat.
3)
Vor über zwei Jahren hat sich mein langjähriger guter Freund Michel Dettling das Leben genommen (Blog 034), damit hat er sich immerhin die Maskenträgerei erspart. Ich ärgere mich über ihn, weil ich gerne wissen würde, ob er sich in seinem Narzissmus und in seiner Querdenkerei überhaupt dran gehalten hätte.
4)
Die Pizza „La Ruota“ beim Pasinger Italiener „La Ruota“ schmeckt ganz okay. Danke, Nicole, dass du mich dorthin so gerne begleitest. Du bist die Beste.
5)
Ich habe zwei liebenswürdige Hunde kennengelernt: Lordi, den zarten, aber ziemlich staubigen Zwergpudel aus dem Niemandsland zwischen Laim und Pasing. Und Patty, den braven schwarzen Strolchi aus Portugal. Ein dritter liebenswerter Hund, Muni aus Griechenland, ist mir leider vor vielen Monaten entzogen worden. Jaja, die Hunde, sie kommen und gehen.
Langweile ich meine Leser etwa bereits mit diesem 150. Blog ohne Thema und Idee? Das täte mir leid, aber ich bin nicht soo gut drauf zur Zeit und bitte das deshalb zu entschuldigen.
Warum ich nicht soo gut drauf bin? Das ist privat, das behalte ich für mich.
Aber niemals vergessen: Hinterm Horizont geht’s weiter. In ein 100.000 km langes Ödland ohne Wärme. Stop: Das war jetzt reiner Zynismus und wie wir gelernt haben: Zynismus ist keine gute Eigenschaft!
Ja, ja das kenn ich! Es ist kalt……, grau und …….finster und so wird es bleiben für den Rest des Lebens….! Scheiss……. vergiss es, aber genau so gings mir auch mal!
Werd scho wieda…., Bäda
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Ein Lichtjahr auf ein Angström traf
Beide waren ziemlich baff
Das Angström fing an schrill zu schrein:
„Ich pass ja zigmal in dich rein“
Das Lichtjahr brummte tief dagegen:
„Dieser Gedanke scheint mir sehr verwegen“ –
So zog das Lichtjahr eitel weiter
Das Angström, das blieb kurz und heiter
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Ja, lieber Bruder, den Blues kenn ich nur zu gut, den darf man aber auch mal ausleben, jammern, schreien und rumheulen, alles verdammen und ungerecht sein, aber dann, nach angemessener Zeit kommt von irgendwo ein Lichtlein her (zugegeben ziemlicher Schmarrn, aber wirkt) und es geht leicht bergauf… und auf in den Horizont oder so…
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Apropos Hund… ein sehr probates Mittel gegen Bluesanfälle ist ein Hund… da hat man keine Zeit lange darüber nachzudenken, was alles Mist ist, der ist da, der muss weggeräumt werden, sonst stinks… mit Hund bist immer im Jetzt, da muss man raus aus seiner Komfortzone, raus in die Welt. Und beim Gassigehen trifft man Menschen, man glaubt es nicht, und die Damenwelt ist entzückt von einem männlichen Wesen mit Wuffi… und seit wir unseren Charlie haben, kenn ich ganz Anzing und Umgebung und ca. 100 Hundebesitzer und es werden immer mehr… also, es ist zwar auch anstrengend, aber der Blues hat keine Chance mehr…..
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Nochmal ich, Komfortzonen san Scheiße, sagen wir, es wie es ist…
bloß raus da! So, das wollt ich noch loswerden.
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Endlich sind wir übern Berg…….., ja, ja…. jetzt geht’s bergab!!!
K. Valentin
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