Liebe hochverehrte Lesende
(damit sind die Damen, die Herren und respektvoll auch alle Zwischenwesen angesprochen),
aufgrund großer Nachfrage und auch weil es angekündigt war, hier nun ein kurzer Reisebericht zum legendären Eberhofer-Kreisel bei Frontenhausen.
Wie kommt man nach Frontenhausen? Meine liebe Reisekameradin und ich reiten ja leidenschaftlich gerne unsere gutmütigen e-Bikes aus, doch von München bis ins tiefe Niederbayern sind es 117 Kilometer. Das hätte uns nicht geschreckt, aber da man aus wohlbekannten Gründen (noch) kein Hotel bemühen darf und weil meinem Smart bei einem rückseitigen Fahrradladegewicht von 47,5 km die Kippgefahr drohen könnte, sind wir also zu viert mit der Eisenbahn hingerollt. Genau, ins schöne Dingolfing.
An diesem menschenverlassenen Bahnhof hoben wir die Räder ins Freie und gaben ihnen die Sporen, um bei strahlend blauem Himmel südwärts zu treten, in großer Vorfreude auf die Rundstraße, welche so berühmt geworden ist durch die Eberhofer-Filme (siehe auch Blog Nr. 168). Der Kreisel ist keinesfalls zu verfehlen, bereits nach 20 Minuten wurde er von uns gesichtet, er befindet sich noch vor der Vils und dem Frontenhausener Ortseingang.
Man hat in Kreiselmitte, auf dem grünen Hügelchen, ein beachtliches Denkmal errichtet. Hochwertig produziert stehen dort Franz E. und Rudi B. in Übergröße, wir haben uns dazugestellt und allerlei Selfies produziert. Ganz großes Kino! Danach zogen wir weiter, um uns in der örtlichen Metzgerei die legendäre Eberhofer-Leberkässemmel zu geben. Insider wissen, dass der Leberkäs zwischen der Semmel eigentlich fünf Zentimeter dick sein müsste, aber wir beließen es dann doch beim Standardformat, jedoch schon mit Senfherz!
Frontenhausen muss wahnsinnig stolz sein auf seinen Status, denn am Ortseingang wird auf einem repräsentativen Schild erklärt, dass es sich bei diesem Dorf um das „echte Niederkaltenkirchen“ handelt, dem Spiel- und Drehort aus den lustigen Filmen. Ich kann das verstehen, dort gibt es ja sonst nix außer einem netten Marktplatz mit goldener Mutter Gottes und zwei Metzgereien, eine davon ist die originale Simmerl-Metzgerei.
Was soll ich groß berichten, der Leberkäs hat hervorragend geschmeckt, meine fröhliche Gefährtin bestand darauf, noch weitere Selfies am Eberhoferkreiselmonument inkl. der bayerischen Vollwertkost zu knipsen — danach ließen wir es gut sein mit dem Starkult und radelten weiter in die nächsten Orte. Wir bestaunten die wunderbare Barockkirche in Reisbach, traten ordentlich in die Pedale auf dem Steilweg nach Mamming und gelangten am späten Nachmittag über Gottfrieding wieder nach Dingolfing.
Dort besuchten wir den hiesigen McDonalds (das ist mittlerweile unser Lieblingsgastronom, wenn wir unterwegs sind), beim OBI erwarb ich noch diverse Nützlichkeiten, bevor wir uns maskiert wieder in den Zug setzten, um glücklich und zufrieden den Heimweg anzutreten.
Fazit: Ein Ausflug nach Frontenhausen ist durchaus zu empfehlen. Die Eingeborenen sind gutartig, es ist nicht gerade überlaufen, man bekommt frische Landluft in die Nüstern und erkennt, dass es in der Gegend noch erschwingliches Bauland gibt, sollte man vorhaben, in die Pampa zu ziehen (worauf ich jedoch schweren Herzens verzichten werde).
Wenn der sechste Eberhoferfilm endlich gezeigt werden wird, werde ich mich erinnern an unseren launigen Ausflug und kann dann stolz behaupten: Wir waren dort und dabei!
Mei da Eberhoferkreisl… is scho Kult… do werd i ja richtig neidisch, mecht i mir a amoi oschaun.
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Sauber Mr. Zinkl – jetzt is a wieder wärmer, so dass Du Deine wärmenden Handschuhe nicht mehr brauchst. Allzeit guade Fahrt.
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