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Liebe Leserinnen und Leser,

das Gerät auf dem Bild ist eine wunderbare Zeitmaschine, die es im Jahre 2095 geben wird. In meinem Blog Nr. 214 habe ich bereits davon berichtet, in Zusammenhang mit Leonardo da Vinci und dem Krösus Quandt.

Der siebenteilige Liederzyklus „Der Radiolator“ wird in diesen Tagen fertiggestellt werden, es ist mein erstes Musikalbum, auf welchem ich auf allen Liedern deutsch und bayerisch singen werde. Das hat mich viel Überwindung, Energie und zahlreiche Schweißbäche gekostet und es sind Hunderte von Aufnahmen in diversen Versionen entstanden, diese oft nur unterschiedlich im Ausdruck mancher Silben. Da das Werk eine Art Science Fiction-Hörspiel im progressiven Musikgewand ist, habe ich größten Wert darauf gelegt, dass man jedes Wort gut verstehen kann. Ob dies gelungen ist, dürfen meine geneigten Hörerinnen und Hörer selbst entscheiden — sofern sie Lust haben, sich das zu geben.

Heute habe ich erfahren, dass das Album am 2. September 2022 veröffentlicht wird: auf Streamingdiensten wie Spotify, Apple Music, Amazon etc. Eine physische CD wird es diesmal nicht geben, das tut mir im Herzen weh — ich hätte gerne eine mit einem hübschen Büchlein gestaltet. Aber das hat wirtschaftliche Gründe. Mein letztes CD-Album „rebirth“ hat sich als CD ca. 5 mal verkauft; da lohnt es sich eher nicht, für 200 Stück einen knappen Tausender auszugeben. Ich bedanke mich aber sehr bei den Käuferinnen und Käufern! Wer eine CD haben will: Es sind noch welche da, haha.

Ja mei, die Zeiten der CD für Kleinkünstler sind halt vorbei. Wer von den jungen Leuten hat schon noch einen CD-Player? Selbst ich, als großer Freund der Schallplatte und der Compact Disc, höre meistens MP3, weil es bequemer ist, unterwegs ja sowieso. Man liest oft, dass die Vinyl-Schallplatte eine enorme Wiederauferstehung feiert. Aber ich glaube, das sind trotzdem nicht soo viele Musikfans, welche diese schwarzen und auch buntgefärbten Scheiben erwerben.

Es ist halt sexy, auf den rotierenden Plattenteller zu gucken. In vielen Spielfilmen wird in heimeligen Szenen eine Schallplatte aufgelegt, eine CD komischerweise nie. Ich liebe CDs, weil sie nicht knistern und knacksen. Das war für mich Mitte der 80er Jahre entscheidend, auf dieses Medium umzusteigen. Nur hätte man damals die großen Covers auch für die CDs beibehalten sollen. Denn diese sind durchaus ein guter Grund, Schallplatten haben zu wollen.

Für das digitale Album „Der Radiolator“ gibt es auch schon ein Cover, welches man sich hier gerne ganz groß anschauen kann:

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Darauf sind sieben Persönlichkeiten abgebildet und eine kleine Gruppe von Persönlichkeiten. Auf der Zwölf gehts los mit dem Affenmenschen. Ein symphathischer Zeitgenosse, der zu seiner Zeit vielleicht noch nicht an Gott geglaubt hat. Dann im Uhrzeigersinn: Der Messias, ein Mensch, den man zu Gott gemacht hat. Berthold Schwarz, ein Mönch, der als erster das Schwarzpulver in Händen hatte. Ab diesem Zeitpunkt war es einfacher für Menschen, andere Menschen zu töten.

Dann kommt Leonardo, das Allroundgenie. Maler, Erfinder, auch von Waffen. Ganz unten, das ist James Watt, der Konstrukteur der ersten Dampfmaschine. Mit ihm fing es an, dass sich das Klima so langsam verändern sollte. Links gegenüber von Leonardo der andere Großmeister der Künste, Johann Wolfgang. Der hat sich so schöne Sprüche ausgedacht wie „Das also war das Pudels Kern“ und „Grau, mein Freund, ist alle Theorie“.

Bei 9 Uhr zeigt sich die französische Physikerin Marie Curie. Sie hat u.a. das Element Radium entdeckt, mit welchem in den nachfolgenden Jahrzehnten viel Unheil angerichtet wurde. In dem Lied dazu knistert es ziemlich radioaktiv.

Dann machen wir einen Sprung und gehen zurück zum Ursprung des Lebens. Denn wenn die Menschheit mehr oder weniger bald ausgestorben sein wird, macht unser Planet erst mal eine kleine Pause und fängt danach wieder an, mit den Einzellern. Nehme ich an. Dann beginnt der ganze Spaß von vorne, so lange, bis die Sonne stirbt. In etwa 5 Milliarden Jahren wird sie nämlich zu einen Roten Riesen anwachsen und alles Leben im inneren Sonnensystem beenden. Aber bis dahin können ja noch ein paar Lebenszyklen entstehen und vergehen. Mit Urmenschen, mit Erfindern und Dichtern, mit Diktatoren, mit Kriegen und Vernichtungen. Und jeder Zyklus wird von einem anderen Gott beaufsichtigt, die teilen sich das auf.

Ja, meine lieben Freundinnen und Freunde: So schaut es aus, genau so. Ihr freut euch hoffentlich wie ich auf den 2. September, wenn der Radiolator seine Arbeit aufnimmt. Bis dahin wünsche ich noch ein paar schöne Sommertage!

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