217_putin_spirale

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Tagen wurde ich mitten in der Nacht wach und konnte nicht mehr einschlafen. Ich denke mir in solchen Fällen irgend etwas Verrücktes aus, das mich so sehr beschäftigt, dass ich dann doch wieder abdrifte in den segensreichen Schlaf. Dieses Mal dachte ich an Putin und was ich dagegen tun kann.

In der Perry Rhodan-Serie, die ich in meiner Jugendzeit mit Begeisterung gelesen habe, gab es ein paar ganz besondere Menschen mit außergewöhnlichen mentalen Fähigkeiten. Vor allem waren es Japaner, deren Gehirn sich im Mutterleib durch die radioaktive Strahlung der Atombombe in Hiroshima mutiert hatte. Die Science Fiction-Serie startete Anfang der 60er Jahre, also waren diese sogenannten Mutanten junge Leute. Perry Rhodan gründete mit ihnen sein „Mutanten-Corps“. Und hatte damit ein ungewöhnlich schlagkräftigtes Team bei seinem Anliegen, die Menschheit zu einigen und fit zu machen für Auseinandersetzungen mit Aliens, die bald angreifen würden.

Dazu musste Rhodan dafür sorgen, dass sich die NATO-Staaten, die Sowjetunion und China miteinander vertrugen und sich nicht mehr mit ihren Atombombenarsenalen bedrohten. Wie Rhodan das geschafft hat, kann man in den allerersten Heften der gigantischen Serie (die es als wöchentlich erscheinende Fortsetzungsgeschichte immer noch gibt) nachlesen.

Zurück zu den Mutaten:  Sie konnten Gedanken lesen oder teleportieren (das ist so ähnlich wie beamen, aber mit eigener Geisteskraft) oder sie waren Telekineten oder — und hier kommts: Hypos/Suggestoren. Letztere waren in der Lage anderen Leuten ihren Willen aufzuzwingen. Die Betroffenen wurden zu willenlosen Marionetten, was ungeheuer praktisch ist, wenn man es mit störrischen Widersachern zu tun hat.

Ich stellte mir also vor, ich hätte diese wunderbare Mutantenfähigkeit. Ich bin damit nach Russland gefahren, habe vor dem Kreml alle Wachen beeinflusst und bin bis zu Putin vorgedrungen. Ich zwang ihn den sofortigen Abzug aller russischen Streitkräfte aus dem Kriegsgebiet anzuordnen und sich bei der Ukraine und der NATO zu entschuldigen. Außerdem musste Putin zusichern, dass er ganz Europa 100 Jahre lang kostenlos mit Gas beliefern würde.

Danach würde Putin demokratische Wahlen anordnen und würde wahrscheinlich vom russischen Volk mit überwältigender Mehrheit zum russischen Kanzler gewählt werden. Er würde von allen Menschen auf der ganzen Welt geachtet und geliebt werden. Putin wäre fortan ein froher und glücklicher Mann.

Was würde ich noch anstellen mit meiner Mutantengabe? Donald Trump müsste öffentlich zugeben, dass er ein großer Lügner ist und den Sturz auf das Kapitol geplant und veranlasst habe. Es gäbe auch noch Bedarf bei Chinas Xi, bei Brasiliens Bolsonaro, bei Syriens Assad, bei Victor Orban und natürlich beim guten Erdogan. Habe ich welche vergessen?

Wahrscheinlich würde ich aber danach vor lauter Selbstbewusstsein überschnappen und mich zum Großadministrator der gesamten Erde wählen lassen, so wie Perry Rhodan das gemacht hat. Bei ihm hieß es sogar: Großadministrator des Solaren Imperiums. Think big, ganz genau!

Und ich wäre wie Perry ein guter Großadministrator! Ich würde die Marionetten tanzen lassen, so dass es allen gut geht. Leute, die nach meiner hypnotischen Behandlung immer noch aggressive Machtgelüste hegten, würde ich auf eine kleine flache pazifische Insel verfrachten lassen, die wegen der Klimaerwärmung beizeiten überflutet werden würde.

Wenn mir die Arbeit zu viel würde, würde ich den Robert Habeck und die Annalena Baerbock zu meinen Assistenten machen. Das sind gute Leute, auf die könnte ich mich verlassen.

Würde, würde, würde… nichts davon wird passieren (bis auf die Inselüberflutung). Die ganzen A… dieser Welt machen so weiter, immer weiter und keiner hält sie auf. Kein guter Mutant, nicht mal ein James Bond, es ist ein einziges endloses Elend.

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