230_experiment

Liebe Proband*innen,

ich würde gerne mal eine Versuchsreihe starten, aus rein wissenschaftlicher Neugierde. Und dazu brauche ich so viele Versuchskaninchen wie möglich. Ich weiß, es ist durchaus frech vom Zinkl, seine lieben Leserinnen und Leser als Kaninchen zu bezeichnen, aber es kann davon ausgegangen werden, dass das Experiment nahezu schmerzfrei ablaufen wird.

Zur Durchführung der Prozedur ist das allseits bekannte Musikstreaming-Portal Spotify vonnöten. Wie mir zu Ohren gekommen ist, hat inzwischen weltweit fast jede musikhörende Person die entsprechende App auf ihrem Smartphone oder Computer installiert. So wahrscheinlich auch ihr, meine allerliebsten Leserinnen und Leser.

In meiner bescheidenen Eigenschaft als musikproduzierendes Individuum bin ich seit geraumer Zeit auf Spotify als sogenannter „Artist“ vertreten, unter dem Namen Zinkl. Meine hörbaren Werke — aus der Zeit von 1994 bis heute — sind dort allesamt versammelt und freuen sich wie verrückt, wenn man sie abspielt.

Ich habe ja in meinen Blogs 216 und 225 schon ausführlich über mein jüngstes Liederkonvolut „Der Radiolator“ geschrieben, diese Zeitreise-Oper, in der ich mir erlaubte, erstmals selbst die (Gesangs-)stimme zu erheben. Vor ein paar Wochen hörte ich da mal wieder rein und machte ziemlich schnell ein leicht säuerliches Gesicht, als ich mich selbst intonieren hörte. Wie mir mein lieber Freund Erich mitteilte, ist es nicht ungewöhnlich, seine eigene Gesangsstimme nicht unbedingt zu lieben. Und obwohl ich mir größte Mühe gab beim Einsingen, ertönt da leider kein Peter Gabriel, kein Robert Plant, ja nicht mal ein Roland Kaiser. Damit muss ich zwar nun leben, aber ich habe mir trotzdem erlaubt, die sieben Stücke des Radiolator-Albums als gesangslose Alternative anzubieten. Meine Stimme ersetzte ich durch Synthesizerklänge verschiedenster Art, so dass nun gewissermaßen „absolute Musik“ herausgekommen ist, die sich auf die Melodien konzentriert und die Zeitreisegeschichte in diesem Fall weitgehendst außen vor lässt.

Seit gestern gibt es auch diese Instrumentalversionen auf Spotify zu hören. Das ist schön und gut — nun müssen sich bloß noch menschliche Wesen finden, die dazu geneigt sind. Und hier beginnt das Experiment!

Wenn man in die Suchfunktion von Spotify beispielsweise den nicht ganz unbekannten Sänger Ed Sheeran eingibt, kann man sehen, dass der gute Mann 76.450.181 monatliche Hörer*innen hat. Ganz nett. Die Band Queen hat bloß 43.224.312. Die englische Sängerin Adele kommt auf 44.081.484. Frankieboy hat davon etwas mehr als die Hälfte, obwohl er nicht mehr unter den Lebenden weilt. Wie schaut es aus mit den klassischen Topstars? Mozart: bloß 6.210.075 Hörer*innen. Beethoven ein paar mehr. Der gute Ed scheint irgend etwas richtig zu machen. Ich gehöre allerdings nicht zu seinen Hörern, that’s not my cup of tea.

Dieser nahezu völlig unbekannte Musiker Zinkl bringt es aber aktuell auch schon auf 71! Das ist großartig und wunderbar. Es freut mich sehr, dass meine spezielle Musik überhaupt gehört wird — diese Form von Applaus ist das Brot, mit dem ich meine gute Laune nähre.

Was wäre, wenn sich alle meine lieben Leserinnen und Leser hier mal einmischen würden? Mit meinem Blog-E-Mail-Verteiler erreiche ich ungefähr 75 Leute. Sagen wir mal, mindestens die Hälfte davon hat Spotify. Und Euch bitte ich nun ganz herzlich, den folgenden Link anzuklicken und sich damit direkt auf Zinkls neuen Instrumental-Radiolator einzuloggen und ein klein wenig reinzuhören:

https://t1p.de/h595b

Das Ziel dieses waghalsigen Experiments soll sein, die Hundertermarke zu knacken und vielleicht sogar noch etwas darüber zu kommen. Dann weiß ich nämlich, dass Spotify nicht irgendwelche Zahlen erfindet, sondern dass die Angelegenheit seriös ist. Und es wäre außerdem ein ganz besonders schönes Weihnachtsgeschenk für den Zinkl, der schon gespannt ist, was bei dem Versuch herauskommt.

Ich wünsche euch eine harmonische und sogar fröhliche Adventszeit.

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PS.: Für alle, die kein Spotify haben, hier trotzdem was zum Anhören:

 

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